Gedichte von Peter Ritter
Fluss abwärts
Das Wasser es kam viel zu schnell,
dabei war es noch nicht ‚mal hell.
Die Wucht, man kann es kaum beschreiben,
wir konnten hier nicht länger bleiben.
Wohin das konnt‘ uns keiner sagen,
doch wir waren noch nicht geschlagen.
Auf’s Dach das war noch möglich,
der Regen war fast unerträglich.
Das Nachbarhaus ist einfach weg,
es liegt da irgendwo im Dreck.
Sind die Nachbarn denn noch raus,
nur der Gedanke ist ein Graus.
Straßen, Häuser alles fort,
es war doch so ein schöner Ort.
Warum gab es keine Warnung,
gab’s keine Katastrophenplanung?
Das Wasser kriegt man nicht zum Stehen,
den Nachbar werd‘ ich nie mehr sehen.
Und nichts kann lindern uns’re Not,
wenn einer den wir liebten tot.
Viele könnten jetzt noch leben,
hätte man uns rechtzeitig Warnung gegeben.
Doch lasst nun in die Zukunft schau‘n,
und diesen Ort erneut aufbau‘n.
Zur Stelle sind sehr viele Hände,
bald zieh’n wir hoch, die neuen Wände.
Zusammen sind wir eine Kraft,
die auch der stärkste Sturm nicht schafft.
Der Aufbau wird sehr lange dauern,
und viele werden lange trauern.