Horror auf vier Pfoten ein Monster im Hundepelz
Horror pur

Horror auf vier Pfoten ein Monster im Hundepelz - LeseprobeEs war einer jener Tage, an dem ich, am besten, im Bett geblieben wäre. Besser gesagt, der Tag, um im Bett zu bleiben. Denn an diesem Tag sollte ich beginnen zu lernen, was Horror wirklich ist. Der Tag fing eigentlich gut an, mit einem leckeren Frühstück und einem starken Kaffee. Der Abend dieses Tages sollte dafür sorgen, dass ich ihn niemals im Leben vergesse, zumal mich meine zahlreichen Narben täglich daran erinnern. Ich bin sicher, keinen derer, die mit diesem Hund Kontakt hatten, ging es anders. Ich war an diesem denkwürdigen Tag, zu einem Treffen, mit ein paar alten Freunden in Oppenheim gefahren. Übernachtet hatte ich im Hotel Gold’ne Krone. Wir schauten uns die Stadt an und redeten über alte Zeiten. Gegen Abend gingen wir gemütlich Essen, das eine oder andere Bierchen war auch im Spiel. Viele mussten am nächsten Tag wieder Arbeiten und hatten noch einen langen Heimweg. So löste sich unser Treffen gegen 22 Uhr auf. Eigentlich ein schöner Tag, doch auf dem Weg zum Hotel passiert es. Plötzlich höre ich Schreie, Menschen rennen an mir vorbei. Einer ruft zu mir „der Hund, lauf“. Zum Glück bin ich nicht zur Salzsäule erstarrt, sondern gelaufen. Ich sehe einen Mann mit einer riesigen Bisswunde an der Wade. Eines ist mir klar, schneller als der Hund bin ich nicht. Immer wieder höre ich Schreie. Ich muss eine offene Tür oder etwas womit ich mich verteidigen kann finden. Als ich mich umschaue, sehe ich, wie ein großer Wolfshund einem Mann die Kehle aufreißt. Ich versuche schneller zu laufen, aber schneller geht nicht mehr. Endlich sehe ich eine offene Terrassentür. Ich renne hindurch und verschließe sie. Jetzt stehe ich im Wohnzimmer eines älteren Ehepaares. Sie schauen mich erschrocken an. Ich rufe „Der Hund, ihr müsst alle Fenster und Türen schließen“! Sie schauen mich ungläubig an und fragen, was denn mit ihrem Hündchen sei? In diesem Moment kommt ein Chihuahua ins Wohnzimmer gekrochen. Alle vier Pfoten sind abgebissen und er blutet stark. Komischerweise bin ich weder erstarrt noch weggerannt. Ich frage, wie ist er hereingekommen. Der Mann antwortet, durch die Hundeklappe, während die Frau beginnt, die Pfoten-Stümpfe des Hundes zu verbinden. Als ich gerade Fragen will, wo diese Klappe sei, höre ich schon das Tappen des Hundes. Ich sage zu den beiden, wir müssen sofort weg hier. Die Frau sagt, geh du, hinter dem Vorhang dort ist eine Tür, der Gang dahinter führt ins Nachbarhaus, wir müssen unser Hündchen gesund pflegen. Genau in diesem Moment sprang der Wolfshund die Frau an. Ich verschwinde, durch die Tür, die ich hinter mir sorgfältig schließe, in einen gemauerten Gang. Es gibt kein Licht und so habe ich nur die Flamme meines Feuerzeuges, um wenigstens ein bisschen Orientierung zu haben. Ich habe panische Angst vor der Dunkelheit und engen Räumen. Doch meine Angst vor dem Hund ist stärker und treibt mich voran. Mein Gewissen plagt mich etwas, weil ich das Ehepaar dem Hund überlassen habe, doch was hätte ich tun sollen? Sie sind jetzt sicher tot, ihre Schreie klingen mir immer noch in den Ohren und ich habe Angst, panische Angst. Der Gang verzweigt sich mehrmals, da alle abzweigenden Gänge zugemauert sind, ist mein Weg vorgegeben. Er endet in einem alten Kellergewölbe. Schweißgebadet steige ich die Treppen empor und rufe um Hilfe, doch niemand antwortet. Als ich den Keller verlasse, sehe ich ein leeres Haus. Es gibt keine Lampen, keine Möbel, selbst die Zimmertüren fehlten. Also gehe ich weiter nach oben, überall das gleiche Bild. Hier gibt es absolut nichts. Ich will auf dem Dachboden schauen, ob ich irgendetwas für meine Verteidigung finden kann. Doch als ich auf dem Dachboden ankomme, hörte ich schon das Geräusch von Hundepfoten. Für einen Moment erstarre ich, dann sehe ich an einem kleinen Dachfenster eine verrostete Eisenleiter stehen. Meine Starre weicht, wie im Rausch klettere ich hoch und zwänge mich durch das kleine Dachfenster. Wie kann das sein? Direkt vor mir steht die Bestie mit blutverschmiertem Maul. Ich zittere vor Angst und mache mir gerade in die Hosen. Er greift mich sofort an. Mir gelingt es gerade noch, den Arm vor meinen Hals zu halten. Mit dem Hund, der sich in meinen Arm verbissen hat, rutsche ich das Dach hinunter. Ich kann mich gerade noch, mit einer Hand an der Dachrinne festhalten. Schweißgebadet wache ich auf und denke, was für einen Scheiß hast du heute geträumt, ein echter Albtraum. Ein Hund hatte mich als ich noch ein Kind war angefallen und total zerbissen. Ich war mit meinem besten Freund, beim Spielen, als er auftauchte. Anfangs war ich sogar neidisch, auf meinen Freund, der das Ganze nicht überlebt hat. Denn er muss nicht mit dieser scheiß Angst leben. Seitdem habe ich panische Angst vor Hunden. Wenn ich einen Hund sehe, egal wie groß, laufe ich entweder, als wäre der Teufel hinter mir her, oder ich erstarre zur Salzsäule. Früher hatte ich oft solche Albträume. Aber, mit Hilfe von einigen Psychotherapeuten, war ich, im Laufe der Jahre, die Albträume losgeworden. Meine panische Angst vor Hunden konnte hingegen keiner therapieren. Als ich mich umsehe, erkenne ich einen Tropf und kahle weise Wände, bis auf ein Kruzifix an der Wand. Beim Blick auf meine dick verbundenen Hände, wird mir langsam klar, dass es kein Traum war. Kurze Zeit später kommt der Arzt zu mir. Er fragt mich, wie es mir gehe. Ich bin nicht in der Lage, ihm zu antworten. Dann sagt er, sie hatten Glück, sie werden alle Finger behalten. Ob sie diese wieder wie gewohnt bewegen können, wird die Zeit zeigen. Es wurden ein paar Sehnen und vermutlich auch Nerven verletzt. Die Verletzungen am Arm sind schwer, glücklicherweise ist es dem Hund nicht gelungen, ein Stück herauszureißen. In einigen Monaten werden sie den Arm wieder etwas bewegen können. Zum Schluss teilt er mir noch mit, dass ich in zwei Tagen, in eine Spezialklinik für Handchirurgie verlegt werde. Als der Arzt geht, betreten zwei weitere Personen das Zimmer, sie geben sich so zu sagen die Klinke in die Hand. Einer der beiden ist zweifelsfrei ein Polizist, der andere stellt sich als Psychotherapeut vor. Den Psychotherapeuten schicke ich zunächst weg. Was ich jetzt brauche, ist Schutz vor dieser Bestie und keinen Seelen-Klempner. Peter Ritter bei:
Lesen sie wieder mal ein Buch. Neuerscheinung 2022 Corona Endzeit |